Donnerstag, 20. Oktober 2011

Urlaub vom Urlaub

... und vom Blog schreiben... 
Sind inzwischen gut in Pokhara angekommen und morgen frueh geht's schon los - einmal rund um die Annapurnas herum :-) Neuigkeiten gibts's also erst wieder in ein paar Wochen!
Nepal ist super - landschaftlich der Wahnsinn (zumindest was ich bis jetzt gesehen habe war echt beeindruckend und das war noch nicht viel...), die Menschen sind viel ruhiger, weniger aufdringlich. Trotzdem ist Pokhara touristischer als alles was ich bis jetzt in Indien gesehen habe, das ist manchmal recht anstrengend und ueberfordert mich noch ein bisschen ;)
Aber ab morgen wird es ja erst mal wieder ruhiger - zumindest hoffe ich auf ein wenig Wildnis und Einsamkeit!
Liebe Gruesse und bis bald,
Sarah

Dienstag, 18. Oktober 2011

erst mal der letzte Post aus Indien...

Nach dem Abschied von Nina's Eltern geht es fuer uns weiter nach Varanasi. Zu diesem Zeitpunkt bin ich schon 48 Stunden unterwegs, fuehle mich muede und dreckig. Aber es soll noch schlimmer kommen... Hatten mittags im Internet nachgeschaut - mit unseren Zugtickets schien alles geklappt zu haben. Als wir am Bahnhof ankommen und formalitaetshalber nochmals unsere Tickets ueberpruefen (wir hatten nur einen Wartelistenplatz), dann der Schock - haben keinen Sitzplatz und der komplette Zug ist voll. Naechste Moeglichkeit nach Varanasi ist in 2 Tagen. Letztlich kaufen wir uns ein Ticket fuer die zweite Klasse (das sind die Abteile, die so voll gestopft sind, dass die Menschen sich an die Tueren dranhaengen, auf den Daechern sitzen und totgetrampelt werden...) und hoffen irgendwie doch noch einen festen Sitzplatz zu bekommen - ein sehr netter Beamter vom Touristenschalter hatte uns dazu geraten. Der Train Manager laesst uns allerdings eiskalt abblitzen, hoert uns nicht mal zu. Eingequetscht zwishen hunderten von Indern mit grossem Rucksack 10 Stunden lang im Zug stehen?! Horrorvorstellung.
Aber es hilft ja nichts - wir fangen an uns zum Frauenabteil durchzufragen.
Und dann wird doch alles gut - ein Polizist verbietet uns als Auslaendern in der zweiten Klasse mitzufahren, das koenne er nicht verantworten, wir sollen in der Sleeperclass mitfahren. Ich waere ihm am liebsten um den Hals gefallen!
Ein junger Mann bietet uns sofort einen Sitzplatz auf seiner Liege an und verteidigt uns spaeter beim Kontrolleur - wir duerfen bleiben! Bekommen spaeter sogar eine eigene Liege zugewiesen und sind uebergluecklich! Verrueckt, wie schnell sich der Blickwinkel aendert, mit wie wenig man ploetzlich zufrieden ist.
Nach ueber 60 Stunden in Bussen, Zuegen, Bahnhoefen... kommen wir endlich in Varanasi an. Ich habe mich glaube ich noch nie so ueber eine Dusche gefreut ;)
Varanasi ist wunderbar indisch: enge, dreckige Gassen, viele Menschen, Kuehe, Strassenstaende mit fantastischem Essen.
Habe mich heute morgen dann tatsaechlich schon um 5h aus dem Bett gequaelt und wurde mit einem wunderschoenen Sonnenaufgang bei einer Bootsfahrt auf dem Ganges belohnt!
Schon heute abend werden wir uns auf den Weg zur nepalesischen Grenze machen - mal wieder eine Nacht im Bus... Aber ich freue mich auf Nepal und darauf dem indischen Trubel fuer ein paar Wochen zu entkommen. Ja, es gab eine kleine Planaenderung ;) Nachdem die Paesse nach Ladak schon zugeschneit sind werde ich Nina und Hans wohl noch ein bisschen laenger begleiten...
Liebe Gruesse und bis bald - dann aus Nepal,
Sarah

Samstag, 15. Oktober 2011

Powertour durch den Norden

12 Tage waren Nina und ich mit ihren Eltern unterwegs. Hier ein paar Eindruecke...

 Auf der Fahrt nach Srinagar (Kashmir): Erster Blick auf das Kashmir Valley direkt nach der Grenze und ueberstandener Tunnelfahrt (eng, dunkel, hinter dem Tanklaster - da kommt Freude auf)

Dal Lake in Srinagar. Wir uebernachten standesgemaess auf einem Hausboot und sehen die ersten hohen, schneebedeckten Berge :)

Rueckfahrt von Srinagar: Unser Jeep-Fahrer treibt uns mit seiner so ganz und gar nicht zurueckhaltenden Fahrweise in den Wahnsinn. Die Raserei voellig umsonst - stehen spaeter eine Ewigkeit im Stau. Die indischen Autofahrer draengeln sich in jede verfuegbare Luecke, so dass letztlich nichts mehr vor und zurueck geht - total unnoetig, aber man ist ja inzwischen an einiges gewoehnt ;)

Weiter geht's im Bus nach Amritsar zum goldenen Tempel. Kommen dort mitten in der Nacht an. Es herrscht das bluehende Leben - Menschen essen, unterhalten sich, schlafen auf dem Boden.Die Sikhs sind unglaublich gastfreundlich! Wurden schon ein paar Tage zuvor in Jammu eingeladen kostenlos im Tempel zu uebernachten, leider hatten wir schon ein Guesthouse bezogen, hier in Amritsar wussten wir, dass Touristen kostenlos im Schlafsaal uebernachten koennen. Zumindest ein paar Stunden ruhen wir uns aus,
vom genial leckeren Fruehstueck gestaerkt gehts anschliessend auf zur Tempelbesichtigung.


Nachmittags machen wir uns auf den Weg zur indisch-pakistanischen Grenze und erleben eine unglaubliche Show... Die laecherlichen Uniformen der Grenzsoldaten spiegeln die Zeremonie wunderbar wieder ;) Voellig verrueckt - zwei verfeindete Atommaechte stehen sich an der Grenze gegenueber, 2 Tage zuvor hatten wir die Militaerpraesenz in Kashmir erlebet und dann sowas....
Fuer alle die einen Eindruck bekommen wollen: http://www.youtube.com/watch?v=NC9NeJh1NhI

Die Raenge sind voll, auf beiden Seiten wird gejubelt. Befremdlich- das Bild von Gandhi und daneben die bewaffneten Soldaten.

Nach weiteren 20 Stunden on the Road endlich Ankunft in Manali. Wir unternehmen mehrere kleine Trekking Touren, baden unsere Fuesse im eiskalten Gebirgsfluss und geniessen Wetter, Essen und das Leben :-)


Wir fahren mit Indiens laengster Schmalspurbahn 6h lang durch gigantische Landschaften und 103 Tunnel von Shimla nach Kalka. Sind dadurch zwar mal wieder realtiv lange unterwegs, aber es hat sich gelohnt!

Kommen spaet abends schliesslich in Delhi an und muessen feststellen, dass der naechste Zug nach Agra erst morgens um halb 6h faehrt. Beschliessen, dass sich ein Hotelzimmer nicht lohnt und verbringen sechs unglaublich anstrengende Stunden am und um Delhi's Bahnhof. Zum Glueck haben wir im Zug Betten und koennen nochmal drei Stunden schlafen...
Dann endlich Ankunft beim Taj Mahal. WOW! Es ist tatsaechlich so, wie es alle beschreiben - perfekt, man kann nicht aufhoeren hinzuschauen und es wird auch nach laengerem betrachten nicht weniger beeindruckend - im Gegenteil

Es waren anstrengende 2 Wochen, wir waren viel unterwegs, haben dafuer aber wirklich extremst viel gesehen und erlebt!
Liebe Gruesse,
Sarah

Dienstag, 4. Oktober 2011

4 Tage mit dem Dalai Lama

 Wieder einmal Ankunft frueh morgens... Es ist 7h und es ist kalt. Das wars dann aber auch schon mit Negativitaeten ;)
McLeod Ganj, offizieller Sitz der tibetischen Exilregierung und zu Hause des Dalai Lama. Wow. Westliche Traveller mischen sich auf den Strassen mit tibetischen Moenchen. Die Stimmung ist unglaublich schoen, friedlich, ruhig. Finden ein wuderschoenes Guesthouse mit schoener Dachterasse und Ausblick. Fuehlt sich nach angekommen sein an.
Nach Klaerung der Formalitaeten (fuer die Teilnahme an den Teachings benoetigt man eine Akkrdeitierungs-Karte), starten wir die erste kleine Trekkingtour.
Am naechsten Morgen gehts los - noch schnell ein Radio gekauft, durch die Sicherheitskontrollen gekaempft, dann sitzten wir mittendrin auf dem Boden zwischen Moenchen, Nonnen, Tibetern und einfach so Interessierten wie uns. Moenche verteilen tibetisches Fladenbrot und Buttertee, als die Mittagszeit naeher rueckt tragen sie grosse Eimer mit Reis und Curry durch die Menge.
Das Teaching ging ueber 4 Tage - jeweils morgens und nachmittags lauschen wir 3 Stunden dem Dalai Lama. Abgefahrenes Gefuehl ihn da so direkt vor sich sitzen zu sehen, live reden zu hoeren, die Stimmung im Tempel... - schwer zu beschreiben und irgendwie fehlen mir auch jetzt 2 Wochen danach die Worte, zurueck bleibt ein wohliges Gluecksgefuehl dabei gewesen zu sein.